Vor 70 Jahren erschienen im Rowohlt Verlag die ersten Taschenbücher: Sie beendeten die geistige Dürre der Nachkriegszeit in deutschen Bücherregalen.
Geklebt statt geheftet: Diese Erfindung des Druckers Emil Lumbeck aus Hattingen hat damals zu einer kleinen Revolution geführt: den Taschenbüchern. Anfangs kosteten sie nur 1,50 Mark.
Der Publizist Michael Naumann, früher selbst langjähriger Geschäftsführer des Rowohlt-Verlags, schreibt dieser Erfindung eine Demokratisierung des Lesens zu: „Man druckte kein Taschenbuch, was nicht eine mehr oder weniger garantierte Auflage von 50.000 Erstauflage hatte, das heißt, der Bedarf nach Literatur, nach Weltliteratur war außerordentlich.”
Für Verleger waren die Bücher stets ein gutes Geschäft, zumal früher auch noch Anzeigen darin erschienen. Doch auch die Schriftsteller profitierten von den billigen Büchern: „Alle Autoren, die ich kenne, haben sich über die zusätzlichen Einnahmen damals sehr gefreut,“ so Naumann. Heute sind Taschenbücher aus keinem Bücherregal mehr wegzudenken, auch in Zeiten von E-Books ist das so geblieben.
Fotos: Rowohlt Verlag