Das Format Taschenbuch feiert 70. Geburtstag

Mit diesen drei Büchern aus der Feder von Fallada, Greene und Kipling starteten 1950 die legendären und von vielen Sammlern geliebten farbenfrohen Leinenrücken aus dem Rowohlt Verlag.
Zu sehen sind drei historische Cover von Hans Fallada „Kleiner Mann, was nun“, Graham Greene „Am Abgrund des Lebens“ und Rudyard Kipling „Das Dschungelbuch“ (Rowohlt Verlag)

Vor 70 Jahren erschienen im Rowohlt Verlag die ersten Taschenbücher: Sie beendeten die geistige Dürre der Nachkriegszeit in deutschen Bücherregalen.

Geklebt statt geheftet: Diese Erfindung des Druckers Emil Lumbeck aus Hattingen hat damals zu einer kleinen Revolution geführt: den Taschenbüchern. Anfangs kosteten sie nur 1,50 Mark.

Der Publizist Michael Naumann, früher selbst langjähriger Geschäftsführer des Rowohlt-Verlags, schreibt dieser Erfindung eine Demokratisierung des Lesens zu: „Man druckte kein Taschenbuch, was nicht eine mehr oder weniger garantierte Auflage von 50.000 Erstauflage hatte, das heißt, der Bedarf nach Literatur, nach Weltliteratur war außerordentlich.”

Für Verleger waren die Bücher stets ein gutes Geschäft, zumal früher auch noch Anzeigen darin erschienen. Doch auch die Schriftsteller profitierten von den billigen Büchern: „Alle Autoren, die ich kenne, haben sich über die zusätzlichen Einnahmen damals sehr gefreut,“ so Naumann. Heute sind Taschenbücher aus keinem Bücherregal mehr wegzudenken, auch in Zeiten von E-Books ist das so geblieben.

Fotos: Rowohlt Verlag

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