Döblins Großstadtroman “Berlin Alexanderplatz” im Kino

Alfred Döblins Roman “Berlin Alexanderplatz” spielt zusammen mit “Manhattan Transfer” von John Dos Passos und “Ulysees” von James Joyce in der ersten Liga der Gattung Großstadtromane. Erzähltechnisch innovativ durch inneren Monolog und erlebte Rede, nimmt er inhaltlich die Verlorenheit des Einzelnen im Großstadtgetriebe des frühen 20. Jahrhunderts ins Visier.

Die Story vom einfachen Arbeiter Franz Biberkopf, der nach abgesessener Haftstrafe ein anständiges Leben beginnen will und im Großstadtdschungel scheitert, hat Regisseure immer wieder gereizt, einen Film daraus zu machen.

Die erste Verfilmung von 1931 mit Heinrich George, dem Vater von Götz George, in der Hauptrolle (Regie: Piel Jutzi) wird ein großer Erfolg.

Der 2. Versuch dann Ende der 70er-Jahre: Regisseur Fassbinder braucht 13 Folgen plus Epilog, um den Stoff als Fernsehserie langatmig in 930 Minuten unterzubringen. Einziger Lichtblick: Günter Lamprecht als Biberkopf.

Und jetzt kommt die recht freie Verfilmung von Regisseur Burhan Qurbani auf den Markt. Die Handlung wird ins heutige Berlin verlegt, aus Franz Biberkopf wird der afrikanische Flüchtling Francis, gespielt von Welket Bungue. Kinostart 21. Mai 2020.

Foto: Christian Wolf

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