Jorge Santana
Keine Frage, es ist sicher nicht immer leicht, ganz im Schatten eines berühmten Bruders zu stehen. Und noch dazu eines der weltbesten Gitarristen. David Knopfler (Ex-Dire Straits), der Bruder von Mark, kann ein Lied davon singen, was das heißt, und Jorge Santana, der jüngere Bruder von Carlos, konnte das auch. Jetzt ist Jorge Santana im Alter von 68 in San Francisco gestorben. Im Windschatten von Carlos kam Jorge, der ebenfalls Gitarre spielt, mit seiner Band Malo mit “Suavecito” 1972 in die Top 20 der amerikanischen Charts. Aber der Hit blieb eine Eintagsfliege, zwar legte Malo insgesamt vier durchaus anhörbare Alben hin, aber der ganz große Durchbruch bleibt aus.
Erst in den 90er-Jahren tun sich die beiden Santanabrüder musikalisch zusammen, gehen auf Tour und spielen das Livealbum “Sacred Fire: Live in South America” ein. Außerdem produzieren die beiden zusammen mit ihrem Neffen Carlos Hernandez ein Studioalbum, die CD nennen sie verkaufswirksam “Santana Brothers.”
Doch während Carlos Santana zum Millenium ein Riesencomeback gelingt, bleibt es um seinen Bruder Jorge still. Erst fast 10 Jahre später gelingt ihm mit den Soloalben “Here I Am” (2009) und “Gracias Madrecita” (2011) ein Achtungserfolg. Vielleicht fehlte Jorge diese Prise Kommerzialität, die Carlos seinem sehr eigenständigen Stil stets dezent untermischte.
Nun ist der gebürtige Mexikaner Jorge Santana mit 68 in seiner Wahlheimat San Francisco gestorben. Gut möglich, dass man jetzt zumindest “Suavecito” wieder öfter im Radio hören wird.