Pfingsten mal nach Elbflorenz?

JGS-Reisetipp Dresden: Dass die sächsische Landeshauptstadt häufig auch als Elbflorenz bezeichnet wird, verdankt die Residenzstadt dem Hang zu pompösem Prunk ihres Kurfürsten August der Starke, dessen Handschrift bei Semperoper, Zwinger und Schloss unverkennbar ist. Auch wenn auf den zweiten Blick nicht alles so ist wie es auf den ersten zu sein scheint, ist Dresden gerade jetzt auf jeden Fall eine Reise wert:

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Bereits der venezianische Maler Canaletto hat die barocke Dresdner Skyline eindrucksvoll auf die Leinwand gebracht und trotz der wechselvollen Geschichte der Stadt findet der Besucher auch heute noch vieles aus jener Zeit vor, obwohl die Stadt nach dem 2. Weltkrieg ja fast vollständig wieder aufgebaut werden musste. Heute strahlt zumindest die Altstadt wieder im historisch anmutenden Glanz, in manchem Stadtteil findet man freilich auch einen kruden Stilmix aus dumpfer DDR-Architektur und neureichen Stylebauten, an der Elbe kommt hier einiges zusammen, nicht selten auch Disparates.

Bleiben wir zunächst in der Altstadt: Im Zwinger ließ August der Starke einst rauschende Feste feiern, vor allem die Kuppel der wiederaufgebautem Semperoper ist sehenswert, an der Ästhetik der wieder errichteten Frauenkirche scheiden sich die Geister, einzigartig schön ist aber der berühmte Canaletto-Blick auf die Altstadt am rechten Elbufer.

Für eine schlappe Milliarde Euro baut man das Schloss wieder auf, Insider versichern, das Budget werde gut eingehalten, es drohe keine Kostenexplosion wie bei der Elbphilharmonie in Hamburg. Gut möglich, wenn man die Kosten gleich so gigantisch ansetzt.

Aber das Dresden von heute ist auch eine Großstadt der Widersprüchlichkeiten. Wer gelassen per Pedes durch die Altstadt spaziert ist, stößt bald auch auf schnöde Relikte aus DDR-Zeiten, die zu riesigen Hotelblocks konvertiert worden sind – und mitunter fragt sich der touristisch reflektierte Dresdenfahrer, welcher westliche Investor über die Treuhand hier sein Vermögen verdoppelt oder vervielfacht haben könnte.

Für junge Leute spannend wird’s in der Neustadt mit ihren schicken Kreativshops, Musik- und Cocktailbars, Sushi- und Burgerkneipen. Fast zeitlos fein sind die Elbwiesen, sie laden zum Verweilen, Picknicken oder italienisches Eisessen ein. Hier zeigt sich die Elbmetropole von ihrer allerschönsten Seite.

Foto: Kolossos

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