Ringo wird 80

Ringo Starr 2011

Er ist eine von nur noch 2 lebenden Beatles-Legenden und wird heute runde 80 Jahre alt: Ringo Starr, der von 1962 bis 1970 am Schlagzeug der Fab Four aus Liverpool saß. Bürgerlich heißt Ringo Richard Starkey, Ende der 50er-Jahre trommelt er bei der Merseybeatband Rory Storm & the Hurricanes, George Martin holt ihn dann 1962 zu den Beatles, weil er Pete Best für nicht genug hält.

Seine Rolle war die des Spaßvogels hinter der Schießbude, das kreative Geschäft Songwriting überließ er seinen drei Bandkollegen. Keine Frage, heute weiß man: Sein Schlagzeugspiel wurde lange unterschätzt, er galt als solider, aber nicht als überragender Drummer.

Kein Geringerer als Phil Collins brach dann seinerzeit eine Lanze für ihn: “I think Ringo’s vastly underrated. The drum fills on ‘A Day in the Life’ are very complex things. You could take a great drummer today and say, ‘I want it like that’. They wouldn’t know what to do.” Und in der Tat: Auch wer bei “Come together” oder “Strawberry Fields Forever” genau hinhört, erkennt die höchst diffizile Schlagzeugarbeit, die eben einfach lässig daherkommt.

Als Sänger riss er freilich keine Bäume aus, doch seine Bandkollegen ermunterten ihn auch dazu: In “Octopus’s Garden” oder “With a little help from my friends” klingen seine Lead Vocals ziemlich stoisch und bestenfalls medioker.

Als die Beatles 1970 auseinandergehen, versucht sich Ringo als Solist. 1971 gelingt ihm mit “It don’t come easy” ein Riesenhit. Auch “Photograph” und “You’re sixteen” verkaufen sich gut, doch dann gehen die Verkaufszahlen schnell in den Keller und Ringo verschwindet für viele Jahre in der Versenkung. Musikalisch tritt er Mitte der 70er-Jahre bis Ende der 80er-Jahre auf der Stelle. Hinzu kommen heftige Alkoholprobleme, die er erst 1988 erfolgreich in den Griff bekommt.

Ein Jahr danach startet er mit einem neuen Konzept dann voll durch: mit Ringo Starr and his All-Starr Band. Mit wechselnden Musikern vom Kaliber Jack Bruce, Peter Frampton, Greg Lake oder Dave Edmunds geht er auf Tour und spielt sage und schreibe 11 Livealben ein zwischen 1990 und 2010. Die Konzerte weltweit geraten zum späten Triumpfzug, Ringo kann jetzt endlich auch zeigen, was musikalisch in ihm steckt.

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