In der Popmusik hat das Motiv Wind bereits eine jahrezehntelange Tradition. Bereits Bob Dylans Klassiker Blowin’ in the Wind greift poetisch auf das Motiv zurück, um schließlich zu der fast fatalistischen Feststellung zu kommen, wonach die Antwort auf ganz viele Fragen, etwa warum die Welt so ist, wie sie ist und nicht besser, allein der Wind kenne. Auch Bohemian Rhapsody von Queen klingt am Schluss mit einem leicht resignativen “Anyway the Wind Blows” aus.” Gehen wir nun der Frage nach, in welchen Popsongs das Windmotiv noch auftaucht:
Dem schon in der Luft liegenden gesellschaftlichen Wandel in der östlichen Hemisphäre von damals spüren die Scorpions Mitte der 1980er-Jahre in ihrer Hymne Wind of Change nach. 1989 bemerkt dann die amerikanische Sängerin Bette Midler den Wind unter ihren Flügeln – ein schönes Gefühl – in dem Song Wind Beneath My Wings, kurz nachdem Patrick Swayze im Soundtrack zum Kinostreifen Dirty Dancing seine Herzensdame mit She’s like the Wind in Verbindung gebracht hat.
Zu den schönsten Songs gehört auch Ride like the Wind von Christopher Cross, ein schwungvolles Stück mit Aufbruchscharakter – nach vielen Verkehrsmeldungen und einer kurzen Anmod super geeignet als flotter musikalischer Opener für eine neue Sendestunde im Radio.
Und wer denkt dabei nicht auch an Eltons Johns bewegende Version von Candle in the Wind nach dem Tod von Lady Di 1997?
Etwas weniger bekannt sind Paula Abduls Blowing Kisses in the Wind von 1991 und Merle Haggards Chicago Wind aus dem Jahr 2005, ein Stück über die Megametropole am Lake Michigan, die ja oft auch Windy City genannt wird.
In jüngerer Zeit hat Pharrell Williams 2014 den Titel Gust of Wind, was so viel wie Windböe heißt, auf sein Album GIRL gepackt.
Das Windmotiv gibt also wirklich keine Ruhe, sein Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt. Gut so.