Popmusik war in den 1950er- und 60er-Jahren ein fast rein angloamerikanisches Phänomen, bis 1974 Abba den ESC mit „Waterloo“ gewinnt, danach eine einzigartige Weltkarriere hinlegt und damit zugleich die Tür weit aufstößt für Popmusik made in Sweden. Abbas unerwartetes Comeback unlängst zeigt, dass es an der Zeit ist, da mal etwas genauer hinzuschauen:
„Waterloo“ ist der Auftakt für eine sagenhafte Karriere der Quartetts. Sage und schreibe 375 Millionen Tonträger von Abba gehen über den Ladentisch, damit sind Agnetha, Björn, Benny und Annafrid mit großem Abstand die unangefochtene Nummer 1 aller schwedischen Bands.
Abgelöst werden sie in den 1980er-Jahren von einem Popduo: Roxette. Bereits die Debutsingle „The Look“ knackt die amerikanischen Charts und erreicht dort Platz 1, es folgt Hit auf Hit wie am Fließband mit Popsongs, die alle schnell ins Ohr gehen und einen catchy Chorus zum Mitsingen haben. Marie als außergewöhnliche Sängerin und Peer als Songwriter verkaufen 75 Millionen, bis Marie schwer erkrankt und 2019 stirbt.
Ace of Base wirken auf den ersten Blick wie eine 90er-Jahre-Abba-Kopie, weil auch sie mit 2 Sängerinnen und 2 Musikern auftreten, ihr eingängiger Discopop ist zwar ähnlich kommerziell wie die Musik von Abba, bei genauerem Hinhören merkt man aber, dass ihre Musik eigenständiger ist als sie auf den ersten Blick erscheint. Sie verkaufen rund 50 Millionen CDs.
Rang 4 geht an Avicii, Platz 5 an die Rockgruppe Europe um Sänger Joey Tempest, die in den 1980er-Jahren mit der Hymne „The Final Countdown“ groß herauskommt, 23 Millionen Einheiten verkauft und bis heute eine feste Größe im internationalen Musikgeschäft geblieben ist.
Die legendäre Instrumentalband The Spotnicks landet auf Platz 6, vor den Cardigans und Dr. Alban, diese 3 Akteure verkaufen zwischen 10 und 20 Millionen und sind bis heute auf vielen Playlists weltweit immer noch gut vertreten.
Foto: Ryan Hagerty