Plastic Pirates goes Europe

Um auf den gestiegenen Mikroplastikabfall in der Region Stuttgart aufmerksam zu machen, haben sich die Schülerinnen und Schüler des TG und der Berufsfachschule BFFo am Projekt Plastic Pirates beteiligt und diese Aktion dokumentiert.

Das in den Weltmeeren treibende Plastik kann man in Mikro- und Makroplastik unterscheiden. Mikroplastik entsteht, wenn Makroplastik durch Sonneneinstrahlung, Salzgewalt und Wellenbewegung in immer weitere Teile zerbricht. Sind diese Teile unter 5 mm groß, gilt es als Mikroplastik. Trotz seiner geringen Größe stellt Mikroplastik eine große Gefahr für Meeresbewohner dar.

Viele Mikroplastikpartikel entstehen durch den Abrieb von Autoreifen auf der Fahrbahn. Diese Partikel gelangen dann durch Abwässer und Flüsse in die Ozeane. Wie gefährlich Mikroplastik und diesem anhaftende chemische Schadstoffe für Tiere und Menschen sind, ist noch wenig erforscht. Das Projekt Plastic Pirates wurde u. a. von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb Europa zu stärken und eine Sensibilisierung für einen schonenden Umgang mit der Umwelt zu schaffen.

An einem kalten Wintertag machten wir und also auf Richtung Neckar. Am Mühlsteg angekommen teilten wir uns in die vorher festgelegten Gruppen auf. Um möglichst effektiv Müll zu sammeln, arbeiteten wir in vier Gruppen, benannt von A bis D und einer Zusatzgruppe. Gruppe A sammelte Müll am Flussufer zwischen Waldspielplatz Neckariene und Wilhelmsbrücke, etwa 1,2 km an Uferfläche. Der aufgelesene Müll brachte sie zu einer Müllsortierungsstation, wo Gruppe B diesen Müll sortierte, zählte und dokumentierte. Die Gruppe hatte alle Hände voll zu tun, denn am Flussufer fand man bis zu 21 Stücke Müll pro Quadratmeter. Insgesamt wurden 135 Stücke Müll gefunden, wobei mehr als die Hälfte davon Einwegplastik war, woraus man schließen kann, dass vor allem Flussbesucher und Anwohner diesen zu verantworten haben.

Gruppe C stationierte sich auf der weiter flussabwärts gelegenen Wilhelmsbrücke, welche etwas tiefer als der Mühlsteg ist und deshalb einen besseren Ort bot, ein Netz in den Fluss herabzulassen. Das Netz wurde, um an der Wasseroberfläche zu schwimmen, an zwei Plastikflaschen befestigt und trieb nun für eine Stunde im Neckar, um schwimmendes Plastik einzufangen. Erfreulicherweise fanden sich im Netz statt Mikroplastik lediglich einige Blätter.

Die Gruppe D hatte die Aufgabe den ganzen Ablauf zu dokumentieren. Dazu wurde ein Team von 3-4 Reportern losgeschickt, um die anderen Gruppen beim Arbeiten zu dokumentieren.

Die Zusatzgruppe sollte an einem sandigen Uferabschnitt mehrere 50 cm große Areale, welche mit zehn Metern Abstand gewählt wurden, auf größeres Mikroplastik untersuchen. Am Ufer wurde kein größeres Mikroplastik gefunden.

Glücklicherweise ist der Neckar sauberer als erwartet, denn es wurde kein Mikroplastik gefunden. Lediglich am Ufer fanden wir Müll. Da der Neckar im Winter weniger Besucher hat, muss man von einer viel höheren Uferverschmutzung im Sommer ausgehen. Eine Lösung dafür wäre, mehr Mülleimer in Ufernähe aufzustellen. Denn sollte dieses Plastik vom Ufer in den Fluss gelangen, entsteht Mikroplastik. Die Verschmutzung der Flüsse und die daraus entstehende Verschmutzung der Meere, ist ein großes Problem dieser Zeit und geht jeden etwas an und jeder kann etwas dagegen tun. Vor allem Einwegplastik muss größtenteils aus unserem Alltag verschwinden. Essensverpackungen, Plastikflaschen, Tüten und auch einige Hygieneartikel wie Q-tips müssen nicht aus Plastik hergestellt werden. Es ist wichtig Alternativen zu Plastik zu finden und auch bereit zu sein, mehr dafür zu bezahlen, wenn es um den Schutz unserer Umwelt geht.

Text und Fotos: BFFO und TG

 

Ähnliche News