jgs-Buchtipp: Andrea de Carlos Roman “Zwei von zwei”

Andrea de Carlo

Der Italiener Andrea de Carlo ist längst ein Bestsellerautor, in schöner Regelmäßigkeit liefert er gut lesbare Romane ab, die die Sehnsüchte und Lebensträume der in den 70er- und 80er-Jahren aufgewachsenen Generation mit der gesellschaftlichen Realität konfontieren. So auch “Zwei von zwei”. Hier erzählt er die Geschichte von Mario und Guido, die sich aus der Schule in Mailand kennen, ganz unterschiedliche Lebenswege einschlagen und dabei einander immer wieder begegnen.

Zum Inhalt: Mario, der Ich-Erzähler, landet im Ökoidyll mit Frau und Zwillingen und ein paar Mitbewohnern auf dem Land, Guido rast ruhelos durch die ganze Welt, wird abhängig und findet lange seinen Platz nicht einfach in der Gesellschaft. Erst als er zurückkehrt zu Mario, schafft er es, ein Buch zu schreiben über seine verlorene Generation, das zum Erfolg wird.

Das ist keine sonderlich originelle Handlungsstruktur, doch de Carlos Stärke ist es, immer wieder den Utopien, Ängsten und Einsichten seiner Generation auf der Spur zu bleiben und den Leser ganz nah an seine Figuren herankommen zu lassen.

Und was sagen die anderen dazu?

Man müsse “das richtige Alter haben. De Carlo sei der Schriftsteller einer Generation, die etwa so alt ist wie er oder sich so fühlt. Seine Romane seien “stets auf der Höhe zeitgenössischer Lebensgefühle. Das ist seine Stärke und seine Kunst. Sensibel verzeichnet er ihre Trends und gibt ihnen eine Geschichte, in der kein markanter Reflex fehlt. Insofern scheint alles richtig, ja wahr, was er erzählt. Er legt es darauf an, dass der Leser sich wiedererkennt.” Dann kommt freilich die Einschränkung: Mit Erkenntnis habe das allerdings wenig zu tun.

Alfred Schulz gesteht, dass er das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. “Durch Mario wird klar, dass die Wünsche und Utopien Guidos zwar nachvollziehbar und scheinbar ideal sind, aber das wirkliche Leben doch den Idealen angepasst werden muss. Nur so wird das eigene Leben schön. (…) Die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit dem Machbaren kombinieren und daraus Glück schöpfen statt Idealen hinterher zu laufen und schließlich glücklos zu enden. Ein ganz besonderes Buch!”

Wer sich selbst eine Meinung bilden will: “Zwei von zwei” ist im Diogenes-Verlag erschienen und kostet als Taschenbuch 15 Euro.

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