“Das Wort ergreifen für die, die keine Stimme haben”: Ursula Krechel erhält Jean-Paul-Preis 2019

Die Autorin Ursula Krechel ist für ihr literarisches Lebenswerk mit dem Jean-Paul-Preis 2019 ausgezeichnet worden. Sie reiht sich damit ein in eine illustre Schar von Preisträgern, die von Friedrich Dürrenmatt über Siegfried Lenz bis zu Sarah Kirsch reichen. In der Begründung heißt es, sie habe die deutschsprachige Literatur bereichert, da sie das Wort für diejenigen ergreife, die in der deutschen Nachkriegsgeschichte kaum eine Stimme haben, sie spreche an, was bewusst verschwiegen wurde.

Dazu der jgs-Lesetipp: Zu ihren besten Büchern gehört “Stark und leise. Pionierinnen” aus dem Jahr 2015. Das Buch enthält Essays über Schriftstellerinnen, Künstlerinnen und eine Wissenschaftlerin aus ganz verschiedenen Zeiten. Es zeigt, dass kluge Frauen, wenn sie sich nicht verstecken wollen, selten ein leichtes Leben haben. Aber es macht auch deutlich, dass diese Frauen mit ihrem festen Willen, sich in ihrer Zeit zu behaupten, an einem Anfang standen, der all jene, die nach ihnen kamen, im Weitergehen bestärkte.

Und was sagen die anderen dazu?

Jutta Person attestiert der Autorin in der SZ: Die Texte bestechen durch analytische Klarheit und zugleich Feinfühligkeit. Und Katharina Teutsch betont in der FAZ, Ursula Krechel habe kluge Essays über Frauen geschrieben, die in ihren jeweiligen Feldern Besonderes geleistet haben. Besonders die Texte über Christine de Pizan und Karoline von Günderode sagen der Rezensentin zu.

“Stark und leise” ist als Taschentuch erhältlich und kostet 12 Euro.

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