Grad mein Lieblingsbild: Karl Schmidt-Rottluffs “Petriturm in Hamburg”

Ich glaube, dass es Bilder gibt oder geben kann, die einen durchs ganze Leben begleiten, vielmehr ab einem bestimmten Punkt durchs weitere Leben begleiten. Karl Schmidt-Rottluffs “Petriturm in Hamburg” aus dem Jahr 1912 ist so ein Bild, das mich – seit ich es auf der Ausstellung “Karl-Schmidt-Rottluff. Das Gesamtwerk” in der Kunsthalle Bremen 1989 erstmals gesehen habe und es mich sofort total begeistert hat – seither stets begleitet hat.

Das Original ist in Privatbesitz, war damals in der Hansestadt zu sehen, aber als Poster ziert dieses magisch farbenfrohe Bild seitdem die Wand in meinem Arbeitszimmer. Nicht allein, aber an exponierter Stelle, und während viele andere Bilder im Lauf von mehr als drei Jahrzehnten kamen und gingen, blieb dieses Bild direkt neben dem Fenster immer hängen.

Lange Zeit wusste ich gar nicht so recht, warum es mich faszinierte. Okay, ich hätte natürlich sagen können, dass diese unglaublich intensiven Farben mich gepackt und entzückt hätten. Oder dass für mich von diesem Bild eine unheimlich starke Kraft ausgeht, all das wäre richtig, und doch ist da noch etwas mehr.

Magdalena M. Moeller, eine der besten Schmidt-Rottluff-Kenner, bringt es so auf den Punkt: Innere Kräfte und Energien hätten auf diesem Bild von den Häusern Besitz ergriffen. Vielleicht kommt das ganz nah an das, was mich so fasziniert.

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