JGS-Musiktipp: Die texanische Band mit dem fast unaussprechlichen Namen

Aus dem texanischen Houston, das man vor allem mit der Raumfahrt in Verbindung bringt, kommt die Ethnofunkgruppe “Khruangbin”. Dieser ungewöhnliche Bandname ist thailändisch und bedeutet Fluggerät. Soeben ist das 3. Album „Mordechai“ erschienen, das innovativen Schwung in die oft erstarrte Popmusikszene bringt:

Auf der Bühne tragen tragen zwei von drei Bandmitgliedern Perücken, um nach dem Gig nicht erkannt zu werden: Nur Drummer DJ Johnson steht zu seinem spärlichen Haarwuchs, Bassistin Laura Lee und Gitarrist Mark Speer helfen oben etwas nach. Die Musik, die die drei machen, hat es in sich: Sie klingt geheimnisvoll, experimentell, eigenständig und extrem innovativ – ich kenne keine Band, die auch nur annähernd so klingt wie dieses texanische Trio.

Speer und Johnson lernen sich 2004 kennen, als beide in Rudy Rasmus’ Gospelband St. John’s Methodist Church in Houston spielen: Speer als Gitarrist und Johnson als Organist. Drei Jahre später lernen sie Laura Lee kennen, 2010 geht es auf große Tournee.

Sie erarbeiten sich eine schnell wachsende Fangemeinde, bald feiert sie der “Guardian” als “New Band of the Week”. Sie spielen im Vorprogramm renommierter Acts wie Massive Attack und kurz darauf auf den großen Festivals Glastonbury und South by Southwest.

Mit “A Calf Born in Winter” gelingt zudem ein internationaler Instrumentalhit. Der Gitarrensound von Speer weist leichte Anklänge an Peter Greens In-the-Skies-Album oder an manche Shadows-Instrumentals auf, er selbst nennt auch Mark Knopfler als wichtigen Einfluss.

2018 und 2019 tourt die Band ausgiebig durch Europa. Im Gepäck ihr zweites Album “Con todo el mundo”. Und nun also das neuste und bisher beste Album “Mordechai”, das zeigt, wie kreativ, nagelneu und originell Ethno-Funk heute sein kann. Unbedingt reinhören!

Foto: Raph  Live in London 2018

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