Litera-Tour: Heute auf den Spuren von Fontane durch die Mark Brandenburg

In diesem Jahr jährt sich Theodor Fontanes Geburtstag zum 200. Mal.

Fontane gehört ja – im Gegensatz etwa zu Goethe, Schiller und vielen anderen seiner Zunft – nicht zu den Schriftstellern, die schon in ganz jungen Jahren bedeutende Werke geschrieben haben. Die literarische Muse hat ihn erst im reiferen Alter geküsst. Was der Qualität seines Oeuvres freilich keinerlei Abbruch tut.

Ganz wesentlich inspiriert hat ihn die Mark Brandenburg, die er in ausgiebigen Wanderungen explorierte.

01 Gehen wir also dort auf Spurensuche und starten in Bad Freienwalde, einem schmucken Städtchen mit heute 12 000 Einwohnern nordöstlich von Berlin. Im Stadtteil Schiffmühle befindet sich das Fontanehaus, ein schmuckes kleines Fachwerkhaus, in dem Fontanes Vater mit seiner Haushälterin lebte. Sein Sohn Theodor besuchte ihn häufig hier. Heute dient das Fontanehaus als Museum, seit Mai läuft eine neukonzipierte Ausstellung, die wirklich sehenswert ist und bis 6. Oktober dauert.

02 Fontane lebt auch im echt originellen Theater am Rand in Zollbrücke an der Oder weiter. Der Schauspieler Thomas Rühmann und der Musiker Tobias Morgenstern haben hier vor gut 20 Jahren ein ungewöhnliches Theater aufgemacht, das sehr gut läuft. Zwei Häuser mit Openair-Bühne, Platz für 200 Besucher. In dieser Saison spielen sie “Gier. Unterm Birnbaum” nach Fontane. Tolle Kulisse, starkes Stück. Anschauen!

03 Im Ort Letschin betrieb Fontanes Vater viele Jahre lang eine Apotheke, auch heute werden dort noch Medikamente verkauft. Sein Sohn Theodor steht inzwischen unmittelbar davor als Bronzebüste. Das hat was! Sehr empfehlenswert ist auch die Letschiner Heimatstube mit Fontanezimmer, wo der Dorfalltag der Fontanezeit sehr anschaulich dargestellt wird. Hingehen lohnt sich!

04 Krönender Abschluss dieser kleinen, aber feinen Litera-Tour könnte ein Abstecher in die Fontanestadt Neuruppin sein, in der der Autor geboren wurde und in der anlässlich des Jubiläumsjahres 2019 zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren des berühmten Sohns der Stadt durchgeführt werden. Dauerhaft sehenswert ist und bleibt das Fontanedenkmal des Bildhauers Max Wiese in Neuruppin.

Wer Fontane mag und gerne seinen Spuren folgt, kommt hier voll auf seine Kosten.

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