Lyrik-Lesetipp: “Lichtveränderung” von Tom Schulz

Eins der Gedichte in “Lichtveränderung” heißt “Sacre Coeur”   Foto: Bertold Werner

Tom Schulz ist noch nicht ganz 50 und schon mit literarischen Preisen und Auszeichnungen überschüttet worden. Und das nicht zu Unrecht: Er ist der deutsche zeitgenössische Lyriker, der vielleicht die eindrucksvollsten, innovativsten Sprachbilder entwirft, obwohl oder gerade weil er sich in der Tradition eines Klopstock sieht:

In seinem Gedichtband “Lichtveränderung” wendet er sich genau dem zu, was der Titel andeutet: dem Licht mit all seinen Spielarten, Nuancen und Schattierungen. Seine Lyrik verzichtet auf vordergründige Botschaften, doch von seinen Gedichten erwartet er, “dass sie sich querstellen und wie eine Barrikade im Weg stehen und den Durchgang versperren”. Ein ambitionierter Anspruch!

Den er aber häufig einlöst und das ist gut so. Die Objekte, die in seiner Lyrik auftauchen, erscheinen nicht in grellem Licht. Vielmehr weiß er “seine Lichtquellen energiebewusst einzusetzen” und generiert poetische Textmodule, das aus dem Rahmen fallen.

Mein Lieblingsgedicht von Tom Schulz stammt aus dem Gedichtband “Reisewarnung” und heißt “Das Land, eine Eintrittswunde”.

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