Romantik-Museum öffnet am 14. September

Unmittelbar neben dem Goethehaus eröffnet am 14. September das deutsche Romantik-Museum in Frankfurt. An 30 Stationen mit insgesamt 260 Exponaten kann man sich auf die spannende Suche machen nach dem, was die Epoche der Romantik ausmacht und nachvollziehen, dass es sich bei der Romantik nicht – wie etwa von Rüdiger Safranski 2007 behauptet – um ein vor allem deutsches Phänomen, sondern um eine europäische Angelegenheit handelt:

Wie schwierig der Begriff Romantik zu fassen ist, macht gleich Friedrich Schlegel in einem Brief um 1800 deutlich: “Meine Erklärung des Wortes romantisch kann ich dir nicht schicken, weil sie 125 Bogen lang ist.”

Aus dem immensen Schatz von Manuskripten, Büchern, Briefen und Skizzen gelingt der Ausstellung eine Annäherung, die klare Konturen sichtbar macht: Romantik will poetisieren, imaginieren, ironisieren und transzendieren, und das tut sie auch.

Neben Schlegel kommen Dichterkollegen wie Brentano, Novalis und Eichendorff ausführlich zu Wort, aber auch Gemälde von Caspar David Friedrich, Füssli oder Carus machen das romantische Lebensgefühl deutlich.

Auch Widersprüchliches findet Platz in der Ausstellung. Goethes distanzierendes Zitat zur Romantik “Das Romantische nenne ich das Kranke” steht im Kontrast und in Wechselwirkung zu Schlegels positivem Statement zu Goethes Roman Wilhelm Meister, der darin durch die Überwindung jeglicher Regelästhetik “den ersten romantischen Roman” erkannt zu haben glaubte.

Die umgangreichste der 30 Stationen präsentiert eine riesengroße Landkarte zur Romantik. Dort kann man den Lebensspuren von wichtigen romantischen Figuren nachspüren oder sich einfach auch dem Beziehungsrausch hingeben, den diese Dauerausstellung auslösen will. Ganz im Sinne von Eichendorff das Lied finden, “das in allen Dingen schläft.” Viel Spaß dabei!

Foto: Freies Deutsches Hochstift/Alexander Paul Englert

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