Waldbaden – warum nicht?

Gerade im pandemiebedingten Lockdown haben viele Menschen den Wald als wichtigen Regenerationsraum wiederentdeckt: viel Natur, keine menschliche Enge, frische Luft, alles eigentlich optimal. Die Japaner nennen es wörtlich Waldbaden, das regelrechte Baden in gesunder würziger Waldluft. Und was dort längst dazugehört, hat sich auch hierzulande zum Trend entwickelt. Der Wald ist ein riesiger kostenfreier Wellnessbereich, spätestens nach 20 Minuten wird seine wohltuende Wirkung spürbar, oft auch schon deutlich früher.

„Ich drehe oft dieselbe Runde im Wald. Die habe ich mir ausgesucht, ich will sie nicht pachten und nicht kaufen, ich habe diese Runde eher gedanklich gepachtet, und das zum Nulltarif, und teile sie gern mit ein paar anderen Menschen, die unterwegs sind.”

Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie Henry David Thoreau. Der amerikanische Schriftsteller hat sich seinerzeit für ganze zwei Jahre in die einsamen Wälder von Massachusetts zurückgezogen und in einer Blockhütte gelebt. Er wollte dem eigentlichen Leben auf die Spur kommen. Und das im Wald. Gerade mal 28 war er, als er 1845 das Experiment machte. Seine Impressionen hat Thoreau in einem Tagebuch dokumentiert, das später als Buch „Walden“ veröffentlicht und zum Bestseller wurde. Darin heißt es: „Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen. Tief leben!“

Das geht auch heute noch: Einfach Smartphone aus und richtig tief durchatmen, der Rest kommt dann fast von allein.

Foto: Mortis

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