Instrumentals in den Charts

Instrumentals, also Musik ohne Gesang, erlebten ihren Hype in den 1960er- bis Mitte der 1980er-Jahre. Bahnbrechend waren die Shadows, die mit Apache bereits 1960 einen Riesenhit landeten und mit Hank Marvin an der Leadgitarre einen der Protagonisten dieses Genres in ihren Reihen hatten:

Mit Kontiki, Wonderful Land oder Dance on konnten die Shadows nachlegen und sie waren es, die Instrumentals als Singles salonfähig machten. Der amerikanischen Gruppe Booker and the MGs gelingt mit Green Onions auch ein Megahit. Groovin’ with Mr. Bloe bleibt ein One-hit Wonder mit Mr. Bloes cool und eindringlich gespielter Harp ebenso Whistling Jack Smiths eingängig gepfiffenes I was Kaiser Bill’s Batman. Die schönste Instrumentalnummer der Sixties steuert aber Fleetwood Mac 1969 mit dem schwebend schwingenden Albatross bei.

Santana setzt mit Samba Pa Ti und Europa in den frühen 1970er-Meilensteine der Instrumentalmusik. Die französische Gruppe Hot Butter knackt 1972 mit ihrem auf dem Synthesizer eingespielten Popcorn die Charts und der englischen Gruppe Apollo 100 gelingt mit einer gekonnten Bach-Adaption von Jesus, Joy of Man’s Desiring mit Joy einen Riesenhit. Beide können aber nicht nachlegen. Das gelingt aber der schottischen Average White Band, die mit Pick Up the Pieces einen musikalischen Dauerbrenner und mit Cut the Cake einen häufig gespielten Nachfolgehit plazieren kann.

1982 gelingt dem griechischen Musiker Vangelis mit der Titelmusik zum gleichnamigen Kinostreifen Chariots of Fire einen Megahit, gleiches gilt für den Keyboarder Jan Hammer mit dem Miami Vice Theme zur erfolgreichen TV-Krimiserie Miami Vice. Danach ebbt der Hype um die Instrumentals als Hits in den Charts merklich ab, doch einige Instrumentals etwa von Mezzoforte oder David Sanborn gelten als radiotauglich und werden – da man sie gut ausblenden kann – gern als letzter Musiktitel vor den Nachrichten eingesetzt.

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