Studienfahrt der 12er nach Berlin 2019

Jeder war schon mal in Berlin. Jetzt auch noch zur Studienfahrt?! Die anfängliche Skepsis gegenüber einer Studienfahrt nach Berlin war vor Ort schnell verflogen. Bei dem umfangreichen Programm war für jeden etwas dabei.

Ob man zur Radtour entlang der ehemaligen Mauer, bei über 30 Grad, oder eher in den Plötzensee zum Schwimmen gehen wollte, konnte jeder selbst entscheiden. Am Donnerstag gab es dann eine Stadtralley. Die Schüler und Schülerinnen besuchten eigenständig in Kleingruppen verschiedenste Orte der Stadt, um Sie am Abend in der Unterkunft anhand einer kleinen Präsentation vorzustellen. Da kamen dann wertvolle Tipps für den Freitag, der bis auf einen Termin (Besuch der Gedenkstätte Deutscher Widerstand) komplett zur freien Verfügung stand.

Los ging es am Montag den 03. Juni um 7:45 Uhr
Alle waren pünktlich! 
Im Bus gab es ein kleines Quiz zu Berlin, das doch einige interessante Facts über Berlin zu Tage förderte. Nachdem in der Unterkunft eingecheckt war, ging es auch gleich mit dem BVG-Wochenticket los in Richtung Stadtmitte, um die ersten Eindrücke zu sammeln.

Vom ehemaligen Osten, Hackescher Markt, Oranienburger Straße, Neue Synagoge usw., ging es mit dem Bus in Richtung ehemaligen Westen, vorbei am Brandenburger Tor, leider nur bis zur Siegessäule. Das Ziel, den Bahnhof Zoo zu erreichen, schafften wir nicht. Der lange Tag mit Anfahrt forderte sein Tribut. Auf direktem Wege ging es zurück zur Unterkunft.

Dienstag

Graffiti Tour | Kommunikationsmuseum | Jüdisches Museum

Die Graffititour hat sehr guten Anklang gefunden. Mit S- und U-Bahn ging es durch die Stadt. Der Guide von Stadtreisen schaffte es, einen Überblick über die Szene, die Stile und Motive der Sprayer zu verschaffen, ohne dass es langweilig wurde. Es entstanden lebhafte Diskussionen. Wie politisch ist Graffiti? | Wem gehört die Stadt? | Dürfen nur Leute mit Geld die Stadt gestalten? | Adrenalin | Strafen | Weshalb nur Häuser und keine Autos? …

Im Kommunikationsmuseum gab es sehr viele spielerische und unterhaltende Dinge rund um das Thema Kommunikation. Gleich am Eingang des historistischen Gebäudes wurde man von sprechenden Robotern begrüßt und verfolgt.
In der Führung ging es von der Kommunikation in der Steinzeit bis zur Neuzeit in sozialen Netzten und den gesellschaftlichen, wie technischen Rahmenbedingungen.
Das Fräulein vom Amt waren z.B. die Frauen, welche die Telefonverbindungen durch Stecken herzustellen hatten.
Voraussetzung bei der Einstellung waren:
1. Eine bestimmte Körpergröße, damit sie die oberen Steckplätze erreichen konnten.
Als 2. Voraussetzung mussten die Frauen ledig sein. Mit der Heirat wurden die Frauen dann entlassen – als Ehefrau hätten sie jetzt andere Pflichten …
Man konnte auch Nachrichten mit der Rohrpost verschicken und viele andere spannende Dinge entdecken.

Im jüdischen Museum ging es zunächst um Gestaltung.
Welche Wirkung hat das Gebäude von außen auf uns?
Form, Farbe , Materialien, Symmetrien, Maßstäblichkeiten, Gewohnheit…
Über den benachbarten barocken Altbau ging es dann ins Untergeschoss des Neubaus von Daniel Liebeskind.
Die Dauerausstellung ist durch 3 Achsen / Gänge gegliedert, die jüdisch-deutsches Leben symbolisieren.
Eine der drei Achsen ist die Achse der Kontinuität, die am Ende in den oberen Teil des Museums führt.
Eine zweite Achse ist die Achse des Holocaust, die in einem dunklen, über mehrere Geschosse gehende Leerraum endet, in dem nur sehr spärlich Licht und Geräusche von außen wahrnehmbar sind.
Die 3. Achse stellt die Achse des Exils dar, die auf eine schräge Ebene ins Freie leitet. Auf der Ebene sind Betonstelen angeordnet, auf denen in unerreichbarer Höhe Bäume wachsen.

Bei der Führung ging es ebenfalls darum, wie die Architektur auf uns wirkt.

Außerdem diskutierte der Guide anhand einzelnen Exponaten das Thema Holocaust und wie es dazu kommen konnte.
Wie systematisch die Ausgrenzung in kleinen Schritten salonfähig gemacht wurde.
Welche Parallelen gibt es zu heute? Wer hat welche Verantwortung? Sind die Schilder Juden nicht erwünscht, die in einer Vitrine ausgestellt wurden vergleichbar mit den Schildern die auf rechtspopulistischen Veranstaltungen bezüglich Moslems, Flüchtlingen und Andersdenkenden gezeigt werden? Ist des bekannte Zitat des AFD-Politikers Gauland, die Nazis seien „nur ein Vogelschiss“ in 1000 Jahren deutscher Geschichte gar nicht so schlimm oder eine Botschaft an rechte Schlägertrupps?

https://www.jmberlin.de/libeskind-bau



Mittwoch

Radio Deutschlandfunk Nova | Fotografiemuseum | Radtour entlang der ehem. Mauer

Bei der Führung durch die Räumlichkeiten des Deutschlandfunkes ging es um Hörgewohnheiten,wie eine Sendung entsteht, wie kann man den Beruf des Redakteurs erlernt usw. Von den 40 anwesenden Schüler kannte keiner den Sender.
Vielleich ändert sich das ja nach dem Besuch.
https://www.deutschlandfunknova.de/podcasts

Außerdem ging es auch um die Technik des Sendens und die dazugehörigen Berufe.
Ein Besuch des Historischen Studios, das nach dem Krieg komplett aus den USA eingeflogen wurde, war ebenso Bestandteil der der Führung.

über den Mittag ging es dann ins Fotografiemuseum

Neben den Aufnahmen von Newton war für viel vor allem das virtuelle Museum interessant.
Mit der Brille konnte man sich durch die Räumlichkeiten des virtuelle Museum bewegen,
und die Ausstellung betrachten.

Radtour
…am Nachmittag ging es dann bei über 30 Grad mit dem Rad durch Berlin. Die Tour führte von der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg über die Stadtmitte Entlang der Spree zum Mauerpark in der 
Bernauer Straße.

Donnerstag
Eindrücke der Stadtralley:

Freitag

Der nicht ganz freie Tag

Fo Fotos und Text: TG

 

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