Im Rahmen des Kunstgeschichteunterrichts besuchten die Schüler der Abschlussklasse des dreijährigen Berufskollegs für Grafikdesign das Weissenhofmuseum im Haus Corbusier auf dem Killesberg.
Bei der Führung ging es zunächst um die Anfeindungen die diese Ausstellungssiedlung und der damit beauftragte Berliner Architekt Mies van de Rohe zu Beginn aus dem konservativen Lager der Stadtgesellschaft erfuhr.
Als Beispiel ist ein Zitat von Paul Bonatz, 1926, dem Erbauer des Stuttgarter Hauptbahnhofes im ersten Raum der Ausstellung an der Wand angebracht: „Der bisher von Mies van der Rohe eingelieferte Plan der Werkbund – Siedlung zeigt einen hoffnungslosen Dilettantismus, er ist praktisch unbrauchbar.“
Auch der französisch klingende Name des eingeladenen Architekten Le Corbusier war vielen ein Dorn im Auge. Mies van de Rohe setzte die Einladung des Architekten gegenüber der Stadt damit durch, dass er der einzige Garant für eine internationale Öffentlichkeit für die Ausstellung wäre. Eine Auseinandersetzungen vor fast 100 Jahren, die in Vielem den momentanen deutschtümelnden Debatten ähnelt.
Bei der weiteren Führung ging es um die fünf Punkte der Architektur von Le Corbusier, aber auch um andere richtungsweisende Konzepte, Ideen und Details.
Beitrag: Hofmann