Japanische Bindungen entdecken: Eintägiger Workshop an der JGS

Am 29. September tauchten Auszubildende und Lehrkräfte im Buchbinderhandwerk gemeinsam mit der Buchkünstlerin Rita Lass in die faszinierende Welt der Japanischen Bindungen ein. Doch was haben die ungewöhnlichen Begriffe “Schildkrötenpanzer” und “Hanfblatt” mit der Buchbinderei zu tun?

Im Workshop wurden die Grundlagen dieser traditionellen japanischen Bindungen erkundet und erlernt. Teilnehmer:innen hatten die Gelegenheit, die Geheimnisse hinter den kunstvollen Mustern und Techniken zu entschlüsseln. Die Workshop-Teilnehmenden erfuhren, wie diese Bindungen nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch eine hohe Haltbarkeit und Funktionalität bieten.

Die meisten Bücher, die uns bekannt sind, sehen ähnlich aus – mit einer Buchdecke oder einem Umschlag, der die eigentliche Bindung verdeckt. Doch in einem anderen Kulturkreis, insbesondere im ostasiatischen Raum, findet sich eine ganz besondere Tradition – die Technik der seitlichen Heftung, auch als japanische Bindung bekannt.

Bei dieser Technik werden die bedruckten Bögen senkrecht zum Buchrücken durchstochen und mit Buchbinderzwirn oder Seide sichtbar miteinander verbunden. Die Besonderheit liegt in der Anordnung der Heftlöcher, die die Grundlage für verschiedene Muster bilden können. Ein bekanntes Beispiel ist das Muster des Schildkrötenpanzers.

Der Workshop war ein voller Erfolg und die Teilnehmer, sowohl Auszubildende als auch Lehrkräfte, hatten sichtlich Spaß. Neben der Vermittlung theoretischer Inhalte, darunter auch die Herstellung von Kleister, konnten alle Teilnehmer praktische Erfahrungen sammeln, indem sie mehrere seitlich geheftete Broschuren selbst herstellten. Dies ermöglichte ihnen, die erlernten Techniken direkt anzuwenden und das Erlernte zu vertiefen.


Ein besonderer Dank gebührt der fachkompetenten und sympathischen Dozentin Rita Lass (www.ritalass.de), die ihr Wissen und ihre Begeisterung für die Buchbinderei mit den Teilnehmeden geteilt hat. Ihr Fachwissen und ihre Anleitung trugen maßgeblich zum Erfolg dieses Workshops bei und hinterließen bei den Teilnehmern einen bleibenden Eindruck.

Text: Marc Thomas, Wolfgang Aust
Fotos: Wolfgang Aust

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